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Informationen für Eltern & Erzieher*innen
zum Lolli-PCR-Testverfahren in Würselener Kitas


Testverfahren und deren Anwendung

Lolli-PCR-Tests

Der Lolli-PCR-Test wird in der Regel direkt in der Kita-Gruppe durchgeführt. Hierbei lutschen die Kinder der Gruppe für 30 Sekunden an einem Wattestäbchen (z.B. im Morgenkreis).
Die gelutschten Wattestäbchen werden in ein Sammelgefäß geworfen (Pool) und das Sammelgefäß wird von einem Kurierdienst abgeholt und zur Analyse ins Labor gebracht.
Ein Video zum Ablauf findet man hier:
https://kita-testung-koeln.de/wp-content/uploads/2021/03/210310_KIKO_GER_Short_V06.mp4

Entgegen teilweise anders verbreiteter Informationen spielt es nach Studien des Instituts für Virologie der UK Köln beim Lolli-PCR-Test keine wesentliche Rolle für das Ergebnis der Analyse, ob der Test vor oder nach dem Frühstück bzw. Zähneputzen durchgeführt wird.
Kinder im Alter ab 18 Monaten können in der Regel problemlos selbstständig am Wattestäbchen lutschen. Bei Kindern, die nicht in der Gruppe am Stäbchen lutschen können/wollen, ist es möglich, dass das Kind bei Abgabe in der Kita im Beisein der Eltern am Wattestäbchen lutscht, bzw. sonst auch das gelutschte Wattestäbchen von zu Hause mitgebracht und dann ins Pool-Gefäß der Gruppe geworfen wird.
Das Ergebnis der Pool-Probe liegt in der Regel am späten Nachmittag/frühen Abend vor.
(
siehe auch: Besonderheiten des Lolli-PCR-Test-Konzepts für Würselener Kitas)

Antigen-Tests

Für Kita-Kinder gibt es zwei verschiedene Antigen-Tests:
zum einen die Antigen-Nasenflügeltests, zum anderen die Antigen-Lolli-Tests.

Beim Nasenflügeltest machen die Eltern zu Hause einen Abstrich im vorderen Nasenbereich, beim Antigen-Lolli-Test lutschen die Kinder unter Aufsicht der Eltern 30 Sekunden an einem Wattestäbchen.

Der Antigen-Lolli-Test sollte nach Möglichkeit morgens vor dem Frühstück und Zähneputzen durchgeführt werden.

Das Wattestäbchen wird von den Eltern in ein Röhrchen mit  Trägerflüssigkeit gesteckt, umgerührt, ausgedrückt, und dann wird die Trägerflüssigkeit in die Testeinheit geträufelt.

Das Ergebnis (positiv oder negativ) liegt nach ca. 15 Minuten vor.
 

 


Genauigkeit des Testverfahrens

PCR-Tests sind das genaueste Testverfahren und finden infizierte Personen sowohl sehr zuverlässig, als auch sehr frühzeitig. Darüber hinaus sind falsch positive Ergebnisse äußerst selten.
Im Gegensatz zu Antigen-Tests fallen PCR-Tests schon bei geringer Virenlast positiv aus. Infizierte werden gefunden, bevor sie hochansteckend sind und können somit frühzeitig isoliert werden.

Allerdings erhält man das Testergebnis der Laboranalyse erst nach ca. einem halben Tag.
Antigen-Tests sind leider relativ ungenau.
Zum einen fallen Antigen-Tests in der Regel erst spät, d.h. bei hoher Virenlast, positiv aus. Zum anderen liegt die Erkennungsquote selbst bei hoher Virenlast teilweise bei weniger als 80% (je nach Testhersteller). Infizierte mit geringer Virenlast werden bei Antigen-Tests zunächst meistens negativ getestet. Darüber kommt es auch manchmal zu falsch positiven Testergebnissen.

Was passiert bei einem positiven Fall? 

Fällt eine Pool-Probe der Lolli-PCR-Tests positiv aus, so ist relativ sicher, dass mindestens ein Kind der Kita-Gruppe infiziert ist.

Die Eltern bekommen über das Pool-Test-Ergebnis direkt vom Labor eine email oder SMS. Der Corona-Beauftragte der jeweiligen Kita, der sicherheitshalber die Testergebnisse der Pool-Proben zusätzlich auch in Empfang nimmt (das muss nicht zwangsweise die Kita-Leitung sondern kann z.B. auch ein Elternteil sein), fordert die Eltern der betroffenen Gruppe auf, dass diese einen Einzel-Test bei Ihrem Kind durchführen sollen. Ein entsprechendes vorregistriertes Test-Kit, etikettiert mit dem Namen des Kindes, erhalten alle Eltern im Voraus, sobald die Lolli-PCR-Tests in den Kitas starten.

Die Eltern geben die Einzeltests in der Kita am nächsten Tag bis 9:00 Uhr ab, die dann vom Kurierdienst zur Analyse ins Labor gebracht werden. An diesem Tag bleiben alle Kinder der betroffenen Gruppe sicherheitshalber zu Hause, bis die Auswertung der Einzeltests am späten Nachmittag/frühen Abend eintrifft. Wenn feststeht, welches Kind infiziert ist, wird dieses in Quarantäne geschickt und alle negativ getesteten Kinder können am nächsten Tag wieder ganz regulär zur Kita gehen.

Durch die weiterhin regelmäßigen Lolli-PCR-Tests in der Gruppe würden weitere Ansteckungen frühzeitig erkannt. Zusätzliche Tests müssen von den Eltern nicht durchgeführt werden.
Fällt ein Antigen-Test zu Hause positiv aus, so sollte sicherheitshalber beim Kinderarzt oder Abstrichzentrum ein PCR-Test gemacht werden. Bis zum Erhalt des Ergebnisses darf das Kind die Kita nicht besuchen.

Wird der positive Antigen-Test durch einen positiven PCR-Test bestätigt, so wird das Kind in Quarantäne geschickt. Die Kita-Leitung hat alle anderen Eltern der Gruppe bzw. gesamten Kita (wenn keine Gruppentrennung mehr erfolgt) über das weitere Vorgehen zu informieren:
ab dem Folgetag sind die Eltern verpflichtet, für die kommenden 10 Tage an vier von der Kita festzulegenden Tagen ihr Kind zu Hause vor dem Kita-Besuch mit Antigen-Tests zu testen.
Die Eltern müssen an jedem Testtag schriftlich bestätigen, dass sie ihr Kind negativ getestet haben, bevor es die Kita betreten darf. Nach 10 Tagen werden die Bestätigungen der Eltern über die erfolgten negativen Antigen-Tests von der Kita eingesammelt und zu den Akten genommen.

Ob die Antigen-Tests tatsächlich zu Hause durchgeführt wurden, oder die Eltern nur eine Unterschrift geleistet haben,
ist nicht überprüfbar.

Aufwand für Eltern & Kita-Beschäftigte

Lolli-PCR-Tests werden in der Regel direkt in der Kita durchgeführt (Ausnahmen sind unter Testverfahren und deren Anwendung beschrieben).
Somit entfällt für Eltern der Testaufwand zu Hause mit Antigen-Tests. Bei einer positiven Pool-Probe müssen die Eltern einmalig zu Hause Ihr Kind am Wattestäbchen lutschen lassen und die Probe in die Kita bringen.

Die Erzieher*innen müssen die Probennahme für den Lolli-PCR-Test 2x wöchentlich in den Kita-Alltag integrieren.
In den meisten Kitas mit Lolli-PCR-Tests lutschen die Kinder im Morgenkreis am Stäbchen - für viele Kita-Kinder ein lustiges Spiel.

Der Zeitaufwand für das Austeilen der Wattestäbchen, lutschen und einsammeln im Pool-Gefäß liegt bei ca. 5 Minuten.

Bei einer positiven Pool-Probe muss der Corona-Beauftragte der Kita alle Eltern der Kinder zeitnah informieren, dass diese eine Einzelprobe abzugeben haben.

Das Testergebnis der Einzelprobe erhalten die Eltern direkt vom Labor.
Antigen-Tests werden von den Eltern zu Hause durchgeführt. Der Zeitaufwand für die Eltern liegt pro Test bei knapp 5 Minuten + 15 Minuten Wartezeit, bis das Ergebnis vorliegt.

Die Kita-Beschäftigten haben zunächst keinen Aufwand, außer die Testkits den Eltern auszuhändigen.

Im Falle eines positiven Antigen-Tests mit nachträglicher PCR-Test-Bestätigung ist der Aufwand für die Kita-Beschäftigten allerdings erheblich:
die Eltern müssen informiert werden, dass sie nun innerhalb von 10 Tagen an vier festgelegten Tagen ihre Kinder verpflichtend zu Hause testen müssen, und die Unterschrift der Eltern über die Durchführung jedes Tests muss 10 Tage lang kontrolliert und danach die unterschriebenen Bestätigungen eingesammelt werden.

Auch der Zeitaufwand für die Eltern steigt bei Auftreten eines Infektionsfalls an, da ab Bekanntwerden nun vier mal verpflichtend zu Hause getestet werden muss und jeder Test mit einer Unterschrift auf einem Formblatt dokumentiert werden muss.

Akzeptanz des Testverfahrens bei den Eltern

In dieser Frage kann man gut auf die Erfahrungen der Kommunen zurückgreifen, die bereits seit Mai 2021
Lolli-PCR-Tests in den Kitas eingeführt haben (z.B. Düren, Mönchengladbach, Köln, Leverkusen, Solingen, etc.):

die Teilnahmequote an den nach wie vor freiwilligen Lolli-PCR-Tests in den Kitas liegt hier bei durchschnittlich über 90%.

 
Valide Daten liegen hier zur Zeit noch nicht vor, jedoch berichtete im Spätsommer 2021 das Jugendamt der Stadt Aachen, dass max. 50% der Eltern die Antigen-Tests noch in den Kitas mitnehmen und vermutlich noch weniger zu Hause anwenden. Auch die Jugendämter der anderen Kommunen (z.B. Würselen) berichten über ähnliche Erfahrungen.

Nach Auswertung einer eigenen Elternabfrage in vier Kitas (drei in Würselen, eine in Aachen), ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Testrate unter 30% liegt.

Wesentliche Vor- und Nachteile der jeweiligen Testverfahren

+ Nach Erfahrungen aus anderen Kommunen und Ergebnissen einer eigenen Elternumfrage:
sehr hohe Bereitschaft der Eltern, die Kinder am freiwilligen 
Lolli-PCR-Test in der Kita teilnehmen zu lassen
(durchschnittliche Testquote: >90%)
-> dadurch große Sicherheit, dass die Mehrheit der Kinder in der Kita getestet ist und kein Infektionsrisiko für andere Kinder/Erzieher*innen darstellt

+ Sehr genaues Testverfahren und frühzeitiges Entdecken von Infektionen

- Testergebnis aus dem Labor liegt erst zum Ende des Kita-Tages vor. Wenn ein Kind hochinfektiös in die Kita käme, könnte es evtl. andere in der Kita anstecken, ABER:
durch regelmäßige Lolli-PCR-Tests werden infizierte Kinder in der Regel schon gefunden, bevor sie hochinfektiös sind.
In sehr ungünstigen Konstellationen (z.B. Testtage in der Kita: montags und mittwochs, Ansteckung donnerstags, Entwicklung einer bedeutenden Viruslast bis zum darauffolgenden Montag) kann ein solches Infektionsgeschehen nicht ausgeschlossen werden, auch wenn es selten ist.

+ Durch Integration in den Kita-Alltag kann die Durchführung im Gegensatz zu den Tests zu Hause nicht vergessen werden. Geringerer Aufwand für die Eltern

- Solange kein positiver Fall auftritt: Mehraufwand für die Erzieher*innen als bei Antigen-Tests zu Hause

+ Nach Auftreten eines Infektionsfalls:
hohe Sicherheit für Kinder und Erzieher*innen, dass sich nicht weitere infiziert haben und Infektionsketten unterbrochen werden konnten. Geringerer Aufwand sowohl für Eltern als auch Kita-Beschäftigte, als wenn in der Einrichtung mit Antigen-Tests getestet wird

+ hohe Sicherheit auch bei anderen Freizeitaktivitäten, bei der Kinder aus vielen unterschiedlichen Kitas zusammenkommen (z.B. Turnverein etc.)

- Regelmäßige freiwillige Antigen-Tests zu Hause werden vermutlich von weniger als 30% der Eltern durchgeführt
-> dadurch höheres Risiko, dass unbemerkt infizierte Kinder andere anstecken

- Infektionen werden erst halbwegs zuverlässig gefunden, wenn die infizierte Person eine sehr hohe Virenlast ist

+ Testergebnis liegt 15 Minuten nach dem Test vor. Hochinfektiöse Kinder können somit evtl. rechtzeitig vor dem Kita-Besuch erkannt werden, ABER:
auch bevor ein Antigen-Test positiv anschlägt, können Kinder schon infektiös sein und andere anstecken

+ Kitas werden nicht mit der Durchführung von Tests belastet

- Sobald ein positiver Fall auftritt: erheblicher Mehraufwand für Eltern und Erzieher*innen, vier mal zu Hause zu testen, und die Dokumentation der Tests zu prüfen

- Nach Auftreten eines Infektionsfalls:
keine Kontrolle möglich,
ob verpflichtende Tests zu Hause wirklich durchgeführt wurden


Besonderheiten des "Würselener Lolli-PCR-Testkonzepts für Kitas"

Im Gegensatz zu den Lolli-PCR-Tests an den Grundschulen (bei denen die Auswertung in Köln oder Düsseldorf stattgefunden hat) werden die Lolli-PCR-Tests in einem Würselener Labor ausgewertet.
Hierdurch sind die Transportwege bedeutend kürzer und die Auswertungsergebnisse liegen früher vor.

Konkret bedeutet dies für die Würselener Kitas, dass die Pool-Proben in der Zeit zwischen 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr eingesammelt werden (so dass genügend Zeit in den Kitas bleibt, auch bei späterer Ankunft der Kinder diese an den Wattestäbchen lutschen zu lassen). Darüber hinaus garantiert das Labor, dass die Testergebnisse der Pool-Proben sehr zeitnah vorliegen, so dass bei einer positiven Pool-Probe die Eltern noch rechtzeitig darüber informiert werden.

Ein weiterer Vorteil des Würselener Konzepts ist, dass die gesamten Testmaterialien komplett registriert und etikettiert an die Kitas geliefert werden. Jedes Pool-Sammelgefäß ist bei der Auslieferung direkt mit Kita- und Gruppenname versehen, so dass in den Kitas tatsächlich nur noch die Stäbchen gelutscht und ins Sammelgefäß gesteckt werden müssen. Die Eltern erhalten in der Kita ein komplett vorregistriertes und mit Namen des Kindes etikettiertes Test-Kit für zu Hause.
Die Ergebnisübermittlung erfolgt automatisch vom Labor direkt an die Eltern und zusätzlich sicherheitshalber an den von der Kita benannten "Corona-Beauftragten" (der durchaus auch aus der Elternschaft kommen kann).


Kosten für die Kommune

Die Kitas und Tagespflegestellen bekommen vom LandNRW Antigen-Tests kostenlos zur Verfügung gestellt.
Sollte sich eine Kommune entscheiden, in kommunaler Eigenverantwortung Lolli-PCR-Tests in den Kitas durchzuführen, so erhält sie vom LandNRW einen Zuschuss zu den Testkosten, der die Kosten für Tests inkl. Logistik & Organisation komplett abdeckt.

Hierbei kann die Kommune wählen, ob sie nur in den Kitas Lolli-PCR-Tests einführt und die Tagespflegeeltern weiterhin kostenlos die Antigen-Tests vom Land erhalten, oder ob sowohl Kitas als auch Tagespflegeeltern in das Lolli-PCR-Testkonzept eingebunden werden. Da die Erstattung des LandesNRW pro Kind erfolgt, ist es nicht möglich, auch bei den Tageseltern kostendeckend Lolli-PCR-Tests durchzuführen, weil die Gruppengrößen dort durchschnittlich zu klein sind.

Wenn sich die Kommune für die Einführung von Lolli-PCR-Tests in den Kitas entscheidet, gilt diese Entscheidung für alle Kitas im Jugendamtbereich, also sowohl für die städtischen als auch freien Träger. Ob eine Kita am freiwilligen Lolli-PCR-Test-Verfahren teilnimmt, liegt in der Entscheidung des Trägers. Jedoch würde die Kita nicht mehr mit kostenlosen Antigen-Tests des LandesNRW versorgt werden, wenn generell in der Kommune die Umstellung auf Lolli-PCR-Tests in den Kitas beschlossen wird.


Letzte Aktualisierung dieser Website: 20.02.2022
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