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Testverfahren und deren Anwendung |
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Lolli-PCR-Tests Der Lolli-PCR-Test
wird in der Regel direkt in der Kita-Gruppe durchgeführt. Hierbei
lutschen die Kinder der Gruppe für 30 Sekunden an einem Wattestäbchen
(z.B. im Morgenkreis). |
Antigen-Tests Für Kita-Kinder gibt es
zwei verschiedene Antigen-Tests:
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Genauigkeit des Testverfahrens |
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PCR-Tests sind das genaueste
Testverfahren und finden infizierte Personen sowohl sehr
zuverlässig, als auch sehr frühzeitig. Darüber hinaus sind
falsch positive Ergebnisse äußerst selten. Im Gegensatz zu Antigen-Tests fallen PCR-Tests schon bei geringer Virenlast positiv aus. Infizierte werden gefunden, bevor sie hochansteckend sind und können somit frühzeitig isoliert werden. Allerdings erhält man das Testergebnis der Laboranalyse erst nach ca. einem halben Tag. |
Antigen-Tests sind leider
relativ ungenau. Zum einen fallen Antigen-Tests in der Regel erst spät, d.h. bei hoher Virenlast, positiv aus. Zum anderen liegt die Erkennungsquote selbst bei hoher Virenlast teilweise bei weniger als 80% (je nach Testhersteller). Infizierte mit geringer Virenlast werden bei Antigen-Tests zunächst meistens negativ getestet. Darüber kommt es auch manchmal zu falsch positiven Testergebnissen. |
Was passiert bei einem positiven Fall? |
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Fällt eine Pool-Probe der
Lolli-PCR-Tests positiv aus, so ist relativ sicher, dass mindestens
ein Kind der Kita-Gruppe infiziert ist. Die Eltern bekommen über das Pool-Test-Ergebnis direkt vom Labor eine email oder SMS. Der Corona-Beauftragte der jeweiligen Kita, der sicherheitshalber die Testergebnisse der Pool-Proben zusätzlich auch in Empfang nimmt (das muss nicht zwangsweise die Kita-Leitung sondern kann z.B. auch ein Elternteil sein), fordert die Eltern der betroffenen Gruppe auf, dass diese einen Einzel-Test bei Ihrem Kind durchführen sollen. Ein entsprechendes vorregistriertes Test-Kit, etikettiert mit dem Namen des Kindes, erhalten alle Eltern im Voraus, sobald die Lolli-PCR-Tests in den Kitas starten. Die Eltern geben die Einzeltests in der Kita am nächsten Tag bis 9:00 Uhr ab, die dann vom Kurierdienst zur Analyse ins Labor gebracht werden. An diesem Tag bleiben alle Kinder der betroffenen Gruppe sicherheitshalber zu Hause, bis die Auswertung der Einzeltests am späten Nachmittag/frühen Abend eintrifft. Wenn feststeht, welches Kind infiziert ist, wird dieses in Quarantäne geschickt und alle negativ getesteten Kinder können am nächsten Tag wieder ganz regulär zur Kita gehen. Durch die weiterhin regelmäßigen Lolli-PCR-Tests in der Gruppe würden weitere Ansteckungen frühzeitig erkannt. Zusätzliche Tests müssen von den Eltern nicht durchgeführt werden. |
Fällt ein Antigen-Test zu Hause positiv
aus, so sollte sicherheitshalber beim Kinderarzt oder
Abstrichzentrum ein PCR-Test gemacht werden. Bis zum
Erhalt des Ergebnisses darf das Kind die Kita nicht besuchen. Wird der positive Antigen-Test durch einen positiven PCR-Test bestätigt, so wird das Kind in Quarantäne geschickt. Die Kita-Leitung hat alle anderen Eltern der Gruppe bzw. gesamten Kita (wenn keine Gruppentrennung mehr erfolgt) über das weitere Vorgehen zu informieren: ab dem Folgetag sind die Eltern verpflichtet, für die kommenden 10 Tage an vier von der Kita festzulegenden Tagen ihr Kind zu Hause vor dem Kita-Besuch mit Antigen-Tests zu testen. Die Eltern müssen an jedem Testtag schriftlich bestätigen, dass sie ihr Kind negativ getestet haben, bevor es die Kita betreten darf. Nach 10 Tagen werden die Bestätigungen der Eltern über die erfolgten negativen Antigen-Tests von der Kita eingesammelt und zu den Akten genommen. Ob die Antigen-Tests tatsächlich zu Hause durchgeführt wurden, oder die Eltern nur eine Unterschrift geleistet haben, ist nicht überprüfbar. |
Aufwand für Eltern & Kita-Beschäftigte |
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Lolli-PCR-Tests werden in der Regel
direkt in der Kita durchgeführt (Ausnahmen sind unter
Testverfahren und deren Anwendung
beschrieben). Somit entfällt für Eltern der Testaufwand zu Hause mit Antigen-Tests. Bei einer positiven Pool-Probe müssen die Eltern einmalig zu Hause Ihr Kind am Wattestäbchen lutschen lassen und die Probe in die Kita bringen. Die Erzieher*innen müssen die Probennahme für den Lolli-PCR-Test 2x wöchentlich in den Kita-Alltag integrieren. In den meisten Kitas mit Lolli-PCR-Tests lutschen die Kinder im Morgenkreis am Stäbchen - für viele Kita-Kinder ein lustiges Spiel. Der Zeitaufwand für das Austeilen der Wattestäbchen, lutschen und einsammeln im Pool-Gefäß liegt bei ca. 5 Minuten. Bei einer positiven Pool-Probe muss der Corona-Beauftragte der Kita alle Eltern der Kinder zeitnah informieren, dass diese eine Einzelprobe abzugeben haben. Das Testergebnis der Einzelprobe erhalten die Eltern direkt vom Labor. |
Antigen-Tests werden von den
Eltern zu Hause durchgeführt. Der Zeitaufwand für die Eltern
liegt pro Test bei knapp 5 Minuten + 15 Minuten Wartezeit, bis das
Ergebnis vorliegt. Die Kita-Beschäftigten haben zunächst keinen Aufwand, außer die Testkits den Eltern auszuhändigen. Im Falle eines positiven Antigen-Tests mit nachträglicher PCR-Test-Bestätigung ist der Aufwand für die Kita-Beschäftigten allerdings erheblich: die Eltern müssen informiert werden, dass sie nun innerhalb von 10 Tagen an vier festgelegten Tagen ihre Kinder verpflichtend zu Hause testen müssen, und die Unterschrift der Eltern über die Durchführung jedes Tests muss 10 Tage lang kontrolliert und danach die unterschriebenen Bestätigungen eingesammelt werden. Auch der Zeitaufwand für die Eltern steigt bei Auftreten eines Infektionsfalls an, da ab Bekanntwerden nun vier mal verpflichtend zu Hause getestet werden muss und jeder Test mit einer Unterschrift auf einem Formblatt dokumentiert werden muss. |
Akzeptanz des Testverfahrens bei den Eltern |
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In dieser Frage kann man gut auf die
Erfahrungen der Kommunen zurückgreifen, die bereits seit Mai 2021
Lolli-PCR-Tests in den Kitas eingeführt haben (z.B. Düren, Mönchengladbach, Köln, Leverkusen, Solingen, etc.): die Teilnahmequote an den nach wie vor freiwilligen Lolli-PCR-Tests in den Kitas liegt hier bei durchschnittlich über 90%. |
Valide Daten liegen hier zur Zeit noch
nicht vor, jedoch berichtete im Spätsommer 2021 das Jugendamt der Stadt Aachen, dass
max. 50% der Eltern die Antigen-Tests noch in den Kitas
mitnehmen und vermutlich noch weniger zu Hause anwenden. Auch die
Jugendämter der anderen Kommunen (z.B. Würselen) berichten über ähnliche
Erfahrungen. Nach Auswertung einer eigenen Elternabfrage in vier Kitas (drei in Würselen, eine in Aachen), ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Testrate unter 30% liegt. |
Wesentliche Vor- und Nachteile der jeweiligen Testverfahren |
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+
Nach Erfahrungen aus anderen Kommunen und Ergebnissen einer
eigenen Elternumfrage: sehr hohe Bereitschaft der Eltern, die Kinder am freiwilligen Lolli-PCR-Test in der Kita teilnehmen zu lassen (durchschnittliche Testquote: >90%) -> dadurch große Sicherheit, dass die Mehrheit der Kinder in der Kita getestet ist und kein Infektionsrisiko für andere Kinder/Erzieher*innen darstellt + Sehr genaues Testverfahren und frühzeitiges Entdecken von Infektionen
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Testergebnis aus dem Labor liegt
erst zum Ende des Kita-Tages vor. Wenn ein Kind hochinfektiös
in die Kita käme, könnte es evtl. andere in der Kita anstecken, ABER: + Durch Integration in den Kita-Alltag kann die Durchführung im Gegensatz zu den Tests zu Hause nicht vergessen werden. Geringerer Aufwand für die Eltern - Solange kein positiver Fall auftritt: Mehraufwand für die Erzieher*innen als bei Antigen-Tests zu Hause +
Nach Auftreten eines Infektionsfalls: + hohe Sicherheit auch bei anderen Freizeitaktivitäten, bei der Kinder aus vielen unterschiedlichen Kitas zusammenkommen (z.B. Turnverein etc.) |
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Regelmäßige freiwillige Antigen-Tests zu Hause werden vermutlich von
weniger als 30% der Eltern durchgeführt -> dadurch höheres Risiko, dass unbemerkt infizierte Kinder andere anstecken - Infektionen werden erst halbwegs zuverlässig gefunden, wenn die infizierte Person eine sehr hohe Virenlast ist +
Testergebnis liegt 15 Minuten nach dem Test vor.
Hochinfektiöse Kinder können somit evtl. rechtzeitig vor dem
Kita-Besuch erkannt werden, ABER: + Kitas werden nicht mit der Durchführung von Tests belastet - Sobald ein positiver Fall auftritt: erheblicher Mehraufwand für Eltern und Erzieher*innen, vier mal zu Hause zu testen, und die Dokumentation der Tests zu prüfen -
Nach Auftreten eines Infektionsfalls: |
Besonderheiten des "Würselener Lolli-PCR-Testkonzepts für Kitas" Im Gegensatz zu den Lolli-PCR-Tests an
den Grundschulen (bei denen die Auswertung in Köln oder Düsseldorf
stattgefunden hat) werden die
Lolli-PCR-Tests in einem Würselener Labor ausgewertet. |
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Kosten für die Kommune
Die Kitas und Tagespflegestellen bekommen
vom LandNRW Antigen-Tests kostenlos zur Verfügung gestellt. |
Letzte Aktualisierung dieser
Website: 20.02.2022
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